Woche der Brüderlichkeit

vom 10. – 17. März 2019

Seit 1952 veranstalten die Gesellschaften für Christlich- Jüdische Zusammenarbeit im März eines jeden Jahres die Woche der Brüderlichkeit. In allen Teilen des Landes werden aus diesem Anlass Veranstaltungen durchgeführt, um auf die Zielsetzung der Gesellschaften und auf ihr jeweiliges Jahresthema hinzuweisen.

Zitat WIKIPEDIA:

Brüderlichkeit (von Bruder), heute auch Geschwisterlichkeit, bezeichnet das tatsächliche oder angestrebte soziale und solidarische Verhalten in einer Gruppe oder Gemeinschaft, die nicht auf Verwandtschaft oder Heirat gründet, sondern auf einem freiwilligen Zusammenschluss von Personen. Ihre gleichgestellten Beziehungen zueinander werden durch eine gegenseitige „Verbrüderung“ geschaffen, die unterschiedliche Formen haben kann. Obwohl Brüderlichkeit im wörtlichen Sinne Frauen nicht einbezieht, bezog sich das Wort auch früher schon auf Menschen beiderlei Geschlechts. In neuerer Zeit wird im Sinne einer Frauen-solidarität auch von Schwesterlichkeit gesprochen. In fast allen Kulturen der Welt ist das Ideal der Brüderlichkeit bekannt, im weitesten Sinne schließt es die Würde und die Gleichberechtigung aller Menschen ein, die Menschlichkeit, die Barmherzigkeit, den Pazifismus und auch die Feindesliebe.

Der Gedanke der Brüderlichkeit stammt aus der Philosophie der Stoa (ab 300 v. Chr.) und aus dem Judentum. Auch ins Christentum wurde er übernommen. Die Brüderlichkeit wird mit der gemeinsamen Abstammung von einem Vater begründet (Patrilinearität). Im Gegensatz zum nicht-personal gedachten Gott-Vater-Begriff der Stoa wird jedoch Gott, der Vater (JHWH) als personales Gegenüber vorgestellt, das beispielsweise zu seinem auserwählten Volk spricht. Die Vaterschaft des Gottes im Christentum wird zu einer im menschgewordenen Sohn Jesus Christus vermittelten Vaterschaft, die die brüderliche Einheit im Sohn Gottes einschließt. Jesus von Nazareth selbst lehrte die Brüderlichkeit im Gebot der Nächstenliebe.

Ich finde es eigentlich schade, dass man in den Medien u.a. die “Woche der Brüderlichkeit“ auf das Verhältnis Deutschland ⇔ Judentum eingrenzt.

Zugegeben, unter Berücksichtigung der historischen Geschehnisse (insbesondere in Deutschland) verdienen die Bemühungen um die Christlich-Jüdische Zusammenarbeit ohne Zweifel eine besondere Beachtung, welcher ihr auchentspr. Ausdruck verliehen werden soll.

Aber Brüderlichkeit bezieht sich doch nicht nur auf das Deutsch-Jüdische Verhältnis; es ist doch noch viel mehr!

Brüderlichkeit gilt doch für alle Menschen, egal welcher Hautfarbe, Kultur, Religion, geschlechterübergreifend, global, etc. und z e i t l o s (nicht nur für eine Woche). Kurzum, Brüderlichkeit ist gelebte Nächstenliebe!

…und davon kann es gar nicht genug geben …immer, …überall !

W.W. (L.M.)